Category Publikationen

Wildes Deutschland

Wer Touren mit Zelt mag, muss nicht nach Skandinavien. Seit 2017 verstecken sich im Schwarzwald sechs offizielle Trekkingcamps. Im Schwarzwald darf man seit 2017 offiziell zelten – und zwar mitten im Wald, ohne viel Schnickschnack, dafür mit viel Natur. Ein guter Fluchtort für ein Wochenende, oder: Man nimmt sich mehr Zeit und wandert von Camp zu Camp. Ich wanderte eine Etappe des Baiersbronner Seensteiges und erlebte ein Mikroabenteuer in heimischen

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Zur Königin

Ob das Wetter hält? »Betet zur Heiligen Jungfrau«, sagt Giuliano, unser Bergführer, und parkt seinen klapprigen Geländewagen am Pellegrino-Pass neben einer Gruppe Rennradfahrer. Giuliano kennt die Dolomiten wie seine Westentasche, schließlich ist er in diesen Bergen aufgewachsen und führt seit 1984 Wanderer und Skifahrer durch seine Heimat. »Das Marmolada-Massiv, wie wir es in den nächsten Tagen von Süden sehen, hängt als selbstgemaltes Ölbild über meinem Bett«, sagt der wettergegerbte Guide

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Felsenfest

»Kumm! Geh fort!«, sage ich zu meiner Freundin Paula, als sie mit der rechten Hand nach einem Felsvorsprung an den Geiersteinen schnappt, ihre rechte Ferse neben ihrem Ohr ablegt und souverän nach dem letzten Griff fasst. »Kumm, geh fort«, was wie ein Widerspruch in sich anmutet, bezeichnet in der Pfalz einen Ausruf des Erstaunens, im Sinne von »Das ist doch kaum zu glauben.« Äußerst elegant, ihre Klettereinlage, zumindest bevor sie mit

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Über den Wasserwelten

Der Junge mit der gelben Badehose legt die Gitarre beiseite, und die junge Frau, deren Stimme über drei Oktaven reicht, verstummt. Aber ihre Melodien, vorgetragen am Ufer in Riva del Garda, werden noch eine Weile in unseren Köpfen nachhallen. Umso mehr, da wir – Fotograf Jens, unser Kumpel Sebastian und ich – nun den Trubel verlassen und für ein paar Tage die stille Welt der Gardaseeberge erwandern wollen. Seit Langem

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Nur das Beste

Die Schramme in meinem linken Handballen blutet kaum. Es tut noch nicht mal sehr weh. Vor ein paar Minuten habe ich laut aufgeschrien, aber eher vor Schreck als vor Schmerz. Schließlich schlittert man nicht jeden Tag im Schiefergeröll einen steilen Hang hinunter. Mein Kumpel Daniel ist schuld an meinem Sturz. Wenigstens indirekt. »Geh noch ein Stückchen weiter vor«, sagte er, während er am Aussichtspunkt Cloef durch den Sucher seiner Kamera

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Nur die Ruhe

Einsamkeit im Trentino: In der Lagorai-Kette locken überraschend stille Pfade und viele kleine Seen in ursprünglicher Natur. Drei italienische Damen, deren Leibesfülle von der guten Trentiner Küche zeugt, bleiben immer wieder stehen und richten ihren Blick zum Horizont. Man kann es ihnen nicht verdenken, denn erstens ist es auch für normalgewichtige Menschen schon recht anstrengend, den Pfad vom Campelle-Tal zum Rifugio Caldenave zu erklimmen, und zweitens ist die Aussicht wirklich

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Hochgefühle

Der Heilbronner Weg führt als Deutschlands höchster Steig über den Allgäuer Hauptkamm. Er ist das Highlight einer mehrtägigen Hüttentour. Er läuft rückwärts, senkt sein Haupt, nimmt Anlauf und rammt seine Hörner gegen die des Artgenossen. Der genau das Gleiche macht, nur spiegelverkehrt. Klong! Klong! Revierkampf zweier Steinbockbullen. In Action sind nur die beiden, der Rest der Herde steht an einem grasbewachsenen Hang über der Rappenseehütte und schaut gelassen zu. Wie

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Auf neuen Wegen

Jenseits des Trubels am Gardasee wartet in den Bergen ein wahres Wanderparadies. Seit letztem Jahr führen hier drei Rundwege von Hütte zu Hütte. »Nicht in den zweiten Gang schalten! Nicht!« Gregor, mein Reisebegleiter, gibt alles, um zu verhindern, dass ich mit seinem VW-Bus stehen bleibe. Komischerweise hupt keiner. Dabei rollen Gregor, der Fotograf David und ich im Schneckentempo durch Riva del Garda und halten an jeder Kreuzung den kompletten Verkehr

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Unter Giganten

Meine Liebe zum Villnösstal beginnt am Frühstückstisch in Sankt Peter. Kaja, eine Freundin aus der Uni-Zeit, der Fotograf David und ich löffeln Buchteln, süße Hefebrötchen mit Vanillesoße.»Wer nicht genießt, wird ungenießbar«, sagt Walther, unser Wanderführer, mit Südtiroler Zungenschlag, schlürft seinen Kaffee und lehnt sich entspannt zurück. Der Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes, die Sicht ist gleich null. Nebelschwaden liegen im Tal wie Zuckerwatte. Offensichtlich will die Natur ihre

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So weit, so gut

Auf 24 Etappen folgt der Moselsteig dem verschlungenen Fluss durch steile Weinberge und zu ehrwürdigen Burgen. Als ich Daniel für den Moselsteig erwärmen möchte, zieht er seine Mundwinkel nach unten. »Du willst 365 Kilometer in 24 Etappen an einem Fluss entlanglatschen? Und ich muss mit?« Richtig, genau das ist der Plan. Warum immer nach Skandinavien oder in die Alpen reisen, wenn es auch vor der Haustür schöne Weitwanderwege gibt? Wir einigen

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