Nicht von dieser Welt, der Rosengarten

Bis zu 3000 Meter ragen die Wände, Zacken und Türme des Rosengartens auf. Das sagenumwobene Dolomitenmassiv ist ein Eldorado für Bergwanderer und Kletterer.

„Wenn ich nicht wandern und Ski Fahren könnte, wäre ich am liebsten Leuchtturmwärter.“ Aus dem Mund eines Bergführers überrascht dieser Satz, aber Francesco Banissonis Erklärung folgt sofort: weil er das Gefühl von Weite liebe und der Horizont auch am Meer so endlos sei wie auf den höchsten Gipfeln. Noch etwas verschlafen stapfe ich mit meinen Freunden Kaja und David hinter ihm den kiesigen, steilen Pfad hinauf. Es ist kurz nach sechs Uhr früh und empfindlich frisch. Nebelschwaden steigen langsam auf, erste Sonnenstrahlen dringen durch die enge Felsspalte des Tschager Jochs zu uns hinunter. Dann werden die Konturen der Felswände schärfer, alles beginnt in der Morgensonne zu leuchten. Zwischen kargem Fels und Geröll steuert Francesco uns wie ein erfahrener Kapitän durch seine Heimat, die einst tatsächlich von Salzwasser bedeckt war: Rund 250 Millionen Jahre liegt die Geburt der Dolomiten zurück, sie entstanden aus riesigen Korallenriffen im Urmeer Tethys.

Wir sind in Südtirol unterwegs. Der Rosengarten, ein Bergmassiv von rund acht Kilomteren Länge, liegt etwa 20 Kilometer östlich von Bozen. Sanft gewellte Hochalmen prägen die Landschaft, darüber Latschenwälder und schließlich steile Riffe aus Schlerndolomit. Inmitten der Zackenparade weist die Rosengartenspitze (2981m) wie ein Leuchtturm den Weg.

Von der besser als Rosengartenhütte bekannten Kölner Hütte (2339m) wollen wir an den berühmten Vajolettürmen vorbei über den Grasleitenpass hinab ins Tschamintal wandern – eine anspruchsvolle, rund siebenstündige Tour […]

>> Der komplette Text erschien im Magazin outdoor 3/2017. Bilder: David Schultheiss. Motorpresse Stuttgart GmbH & Co. KG.

 

 

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